digitale augen from schade kaputt by PAULA PAULA
Die süßeste gesungene Liebesgeschichte in sozialer Distanz, die die Welt je gehört hat! Der "leicht zum Screen gesenkte Blick", die unbeholfenen Versuche romantische Erotik in Einsen und Nullen zu verwandeln, das "dran Glauben" und "dran Verzweifeln" und das verdammt leere Bett - so viele von uns haben genau diese Erfahrungen gemacht in den letzten Coronajahren. Musikalisch trifft schwungbeschränkter, digitaler Drummachine-Mambo auf ultraromantisches Cellosolo und eingängige Melodieverläufe.
Tracklist
| 3. | digitale augen | 4:03 |
Lyrics
Dass du mich siehst, kann ich nicht sehen. Dass du mich hörst, kann ich nicht fühlen. Ich seh die Pixel sich bewegen. Mein Herz bleibt ruhig, die Wangen kühl. Dass du mich willst, kann ich nicht wissen. Vielleicht ist’s auch nur Projektion, denn die Verbindung ist beschissen. Wie soll mein Tastsinn Pheromone in meinem Stammhirn produzieren, wenn es nur kalte, glatte Flächen sind, die meine Finger berühren?
Deine digitalen Augen, dein leicht zum Screen gesenkter Blick! Ich würd so gerne an uns glauben, doch leider find ich heut kein Glück.
Am nächsten Tag probieren wir’s wieder, jetzt mit Rotwein in der Hand. Wir spielen unsre Lieblingslieder und Kerzen flackern an der Wand. Müde und benebelt packen wir die Laptops weg.Egal wie lange wir auch reden, es bleibt so leer allein im Bett.
Deine digitalen Augen, dein leicht zum Screen gesenkter Blick! Ich hör nicht auf an uns zu glauben. Wir kommen uns näher Stück für Stück. Vielleicht kannst du auch bald zurück in unser analoges Glück zu mir nachhaus.
Und wieder fall ich durch die Linse vor dein Gesicht. Du siehst wie ich errötend grinse und sagst einfach nichts. Mein Kopf fängt langsam an zu glühn. Ich dacht es wäre vielleicht gut mir heut kein T-shirt anzuziehen, doch jetzt verlässt mich schon mein Mut.
Deine digitalen Augen, dein leicht zum Screen gesenkter Blick! Ich hör nicht auf an uns zu glauben. Wir kommen uns näher Stück für Stück.
Deine digitalen Augen, dein leicht zum Screen gesenkter Blick! Du bist so nah, ich kann’s kaum glauben. Spür deinen Atem im Gesicht. Bitte, guck weg, ich werd verrückt, das hat noch nie vorher geklappt. Du schreibst: Bin da, holst du mich ab, vor deiner Tür? Und zwar in echt. Mir wird vor Aufregung ganz schlecht. Los, zeig sie her …
Deine analogen Augen, dein leicht zu mir gesenkter Blick! Ich trau mich gar nicht aufzuschauen, geh nur nen kleinen Schritt zurück. Du stolperst rein und nimmst mich mit. Was dann geschieht, erzähl ich nicht. Ich hab auf Flugmodus geklickt.
Credits
text und musik: Marlène Colle
band arrangement:
Kristina Koropecki, Joda Foerster, Gisbert zu Knyphausen
produktion: Daniel Freitag und Kristina Koropecki
License
All rights reserved.
Montag, 18:30, Berlin Neukölln. Paula reitet ihren Rauhhaardackel im Jagdgalopp zum Späti. Drinnen schmettern Songs über Klimawandelfatigue, die Liebe in sozialer Distanz und selbst geschweißte, mentale Käfige aus zerschossenen Boxen. Paula muss los. Eine nächste Schleife im Lebenslauf hat sich angekündigt und sie kann es kaum erwarten sich von ihr mit Schmackes aus der Bahn werfen zu lassen.