Mosaik from Im November by Ewig.Endlich.
Tracklist
| 1. | Mosaik | 5:23 |
Lyrics
Du hast viel zu lang geschlafen.
Hast geträumt, es gäb’ Gemeinschaft, gäb’ ein „Wir“.
Als Kissen einen Wolf im Schafspelz,
wenn du aus dem Schlaf fällst,
liegt er über dir.
So wie ihr will ich nie sein:
bedeutungslos und still
und nichts als ein kleiner Stein
im großen Weltenbild.
Wie ihr zueinander flüchtet,
weil ihr einander fürchtet,
wenn das Gemeinschaft ist,
bleib ich allein.
Städter – ihr seht lebloser als Steine aus.
Gebückt für Hungerlohn und erdrückt von Inflation –
Glück so weit fortgerückt.
Die allerhöchste Tugend
ist für die Vorkriegsjugend
unauffällig sein
und glatt wie ein Stein.
Die Krone aus Planetenstaub wiegt schwer
auf meinem spitzen Kopf –
ich kann ihn nicht nach oben heben.
Auch ohne hochzusehen ist mir klar:
Da ist kein Himmel
und der Hölle waren wir niemals so nah.
Hass auf die Masse
treibt mich täglich um,
kläglich gescheitert
und unsäglich dumm.
Feige sein und dabei
heimlich nach Freiheit schrein –
Eitelkeit bin ich leid,
will so nicht sein.
Wo außer Übelkeit
nicht mehr viel übrig bleibt,
meid ich Gemeinsamkeit;
bleibe allein.
Lieber zerbrechen als nachzusprechen.
Lieber sich verwunden als abzurunden –
als zu enden als Stein im Mosaik.
